februar 2019

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Der Supermarkt der Zukunft steht in Heiden

Im Appenzeller Vorderland entsteht eine Migros-Filiale, die mehr Energie produziert, als sie verbraucht. Möglich macht dies eine Fassade aus Solarmodulen. Das Projekt ist schweizweit ein Novum.

 

Die Genossenschaft Migros Ostschweiz kann den Startschuss für ihr Neubauprojekt in Heiden geben. Die Gemeinde hat am Donnerstag die Baubewilligung erteilt. Am 11. Februar sollen die Bauarbeiten für den neuen, 1000 Quadratmeter grossen Supermarkt beginnen. Er wird allerdings nicht im Gebiet Nord stehen, wo er ursprünglich geplant war. Weil sich das Quartierplanverfahren durch Einsprachen verzögerte, entschied die Bauherrin im Jahr 2018 am Standort des Provisoriums in der Bissau zu bauen. Dieses besteht seit sieben Jahren und ist mittlerweile in baulich schlechtem Zustand.

Der Grossverteiler setzt auf Nachhaltigkeit, daher wird das neue Gebäude in Plus-Energie-Bauweise erstellt.

«Das heisst, es produziert mindestens so viel Energie, wie es verbraucht»

erklärt Timo Rothmund, Projektleiter Haustechnik bei der Genossenschaft Migros Ostschweiz. «Es ist nach Zuzwil und Amriswil der dritte Supermarkt, den wir auf diese Art realisieren.» Sonnenenergie sei für Lebensmittel-Verkaufsflächen ideal, da diese im Sommer und tagsüber am meisten Energie für den Betrieb der Kühlvitrinen benötigen. Also dann, wenn in der Regel auch am meisten Sonneneinstrahlung zu verzeichnen ist.

Einmalig in der Schweiz

Weil sich am Standort Heiden die Parkflächen grösstenteils im Untergeschoss befinden, steht keine zusätzliche ausreichende Dachfläche zur Platzierung der Fotovoltaikelemente zur Verfügung. «Daher haben wir uns entschieden, diese zusätzlich in die Fassade zu integrieren», so Timo Rothmund. In dieser Dimension sei das Projekt schweizweit ein Novum für die Migros. Die auf drei Gebäudeseiten montierten Elemente sind in mattem Schwarz gehalten und spiegeln daher kaum. Was auffällt: Auch die Nordfassade ist mit diesem Material gestaltet. Kann denn dort überhaupt Energie produziert werden? In diesem Fall sei die Wirtschaftlichkeit gegeben, so Rothmund.

«Dadurch, dass wir mit gängigen Standardmodulen arbeiten können, wird die Fassade insgesamt nicht teurer als mit unseren herkömmlichen Fassadenelementen.»

Im Winter werden die Migros-Räumlichkeiten ebenfalls umweltfreundlich mit der Abwärme der Kühlanlagen geheizt. Die Wärme wird über die gesamte Bodenplatte abgegeben, daher sind keine hohen Vorlauftemperaturen notwendig.

Quelle: Tagblattartikel 08.02.2019 Karin Erni